Heuschnupfen über den Darm lindern

Auf leisen Sohlen kommt der Frühling. Es wird wärmer und es fängt zu blühen an. Gerade noch lag Schnee und nur der Haselnussstrauch blühte. Doch viele Menschen mit Heuschnupfen können die ersten Sonnenstrahlen kaum geniessen. Plötzlich jucken Augen und Nase, der eine oder andere beginnt zu niessen. Die Heuschnupfen- oder Pollen-Allergie-Saison beginnt. Die Arzt-Praxen sind voll mit Personen mit tränenden Augen. Durch die verquollene Nase können sie schlecht atmen, die Stimme ist belegt und überhaupt nervt das. Manche Menschen mit Pollen-Allergie bekommen sogar Asthma-Anfälle und müssen Medikamente inhalieren.

Wissenschaft und Allergien wie Heuschnupfen?

Neueste Forschungsergebnisse bestätigen, was schon lange vermutet wurde: Wir leben einfach zu steril. Es fehlen uns wichtige Bakterienstämme auf der Haut, auf den Schleimhäuten und vor allem im Darm. Es wurden viele Millionen ausgegeben, um das herauszufinden. Das hilft dem Pollen-Allergiker mit sogenanntem Heuschnupfen wenig. Aber die Pharmaindustrie hat ….. Nein, es ist besser, einen natürlichen Weg zu finden.

Der Darm spielt eine so wichtige Rolle für unsere Gesundheit, wir sollten also über die Ernährung starten. Auch wenn es um Allergien geht.

Woher kommen allergische Reaktionen bei Heuschnupfen?

Zuerst will jeder Betroffene verstehen, wie es überhaupt dazu kommt. Grundsätzlich ist eine allergische Reaktion auf etwas wie Pollen, Tierhaare, Staub usw. ein Fehlalarm des Immunsystems. Trivial gesagt, weil es sonst nichts zu tun hat. Menschen, die auf dem Bauernhof aufgewachsen sind, haben in der Regel keine Allergien, da sie mit allen möglichen Dingen Kontakt hatten. Dazu gehören Tierhaare, Tierkot, Staub, auch Schmutz genannt, und mit der Hygiene eines Städters kann man das Leben auf dem Lande auch nicht vergleichen.

Ich komme selbst aus der Landwirtschaft und habe viele Jahre biologischen Landbau betrieben. «Dreck macht nicht nur fett», wie eine alte Bauernregel sagt, sondern auch noch gesund. Ich habe selbst auch eine Bauernregel: «Zeig mir dein Darm-Mikrobiom und ich sag’ dir, welche Allergien oder Krankheiten du bekommst.»

Immunsystem aus dem Lot

Unser Immunsystem wird zu 85 % von dem des Darmes repräsentiert. Die an der Darmschleimhaut wohnenden Darmbakterien (ca.1.5 – 2 kg) sind Teil des Immunsystems und stärken oder schwächen dieses. Die restlichen 15% Immunsystem werden von den Organen, die auch eine Schleimhaut haben und mit Bakterien besiedelt sind, gestellt. In einem intakten Immunsystem befinden sich alle Bakterienarten (bislang wurden 3000 verschiedene identifiziert) an den Schleimhäuten und der Haut im Gleichgewicht.

Ist dieses gestört oder mangelt es an Vielfalt der Bakterien, bekommt der «Wirt» Allergien oder anderen Krankheiten. Übrigens leben 100 mal mehr Bakterien in und auf uns, als wir Körperzellen haben. Die Frage ist, wer lebt da mit wem? Das klingt ebenso einfach, wie auch komplex.

Bakterienstämme zum Heilen von Allergien?

Wenn ich die Mixtur der Untermieter verändere, verschwindet dann meine Allergie?

Langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass wir durch Wachstumsförderung bestimmter Bakterien-Stämme allergische Veranlagungen reduzieren können, aber nicht nur die, sondern eben auch die Infektionsneigungen. So untersucht man zum Beispiel bei Kindern, die immer wieder unter Infekten leiden, die Darmbakterien und ihre Zusammensetzung. So können Mängel oder Verschiebungen abgeleitet werden. Naturmediziner stellen dann Tropfen von toten Darmbakterien her. Diese können Eltern ihren Kindern geben oder in die Haut einreiben, so können die gesunden Darmbakterien wieder wachsen, das Gleichgewicht herstellen und die Beschwerden verschwinden.

Meine Erfahrungen aus der Praxis mit Kindern mit Allergie wie Heuschnupfen

Erfahrungen mit dieser Methode gibt es seit den 50er Jahren und eigentlich schon seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Meine erste Stuhluntersuchung habe ich 1979 veranlasst, um danach diese Methode in meine Praxisroutine aufzunehmen. Meine Erfahrung zeigt, dass man einerseits den bakteriellen Bewuchs an den Schleimhäuten stimulierend verbessern kann, aber andererseits auch eine Lifestyle- Änderung notwendig ist. Konkret heisst das, keinen Zucker, wenig oder kein Weissmehl, keine Milch und Milchprodukte essen und die Basenkapazität im Körper erhöhen. Dann bekamen die Kinder, die mit dieser Methode behandelt wurden, endlich wieder ein leistungsstarkes Immunsystem.

Was kannst du konkret tun, wenn du Heuschnupfen hast?

Die klassischen Mittel sind bekannt, Kortison und Antihistaminik! Im Notfall sind das die einzigen wirksamen Mittel. Von Daueranwendungen kann nur abgeraten werden, da diese in der Regel zu schweren Störungen der Darmbakterien führen und die wollen wir ja gerade aufpäppeln.

Meide diese Nahrungsmittel

  • Zucker, Weissmehl, Schoggi/Schokolade, Milch- und Milchprodukte
  • Getränke mit Schwefel wie Wein oder Bier
  • Getränke mit Zucker
  • Histaminbildendes wie Schinken, Hartwurst, Käse, Fisch
  • Kräutertees
  • Nüsse, Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchte

Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es gäbe noch viel mehr, aber das ist schon mal ein guter Start.

Handlungen, die dir helfen bei Pollenallergie

  • Gehe den Pollen vorübergehend aus dem Weg.
  • Trage eine Sonnenbrille, wenn möglich.
  • Kühle die Augen und Nase mit kalten Umschlägen.

Manchmal hilft es auch, sich die eigene Spucke auf die Lider zu streichen, das kann auch etwas lindern. Aber das sind nur kleine Hilfsmittel. Wie wär’s mit einem guten Plan?

Dein Plan gegen den Heuschnupfen im Frühling

  1. Starte ein vorübergehendes Intervall-Fasten (beruhigt das Immunsystem).
  2. Ernähre dich nur von nicht allergisierenden Nahrungsmitteln.
  3. Meide Gluten- und laktosehaltige Nahrungsmittel (auch zum Intervall-Fasten).
  4. Entscheide dich stattdessen für Kartoffeln und Zucchetti/Zucchini.
  5. Trinke Wasser (Mineral oder Leitungswasser) statt zuckerhaltige Getränke.

Im Akutfall können Betroffene auch Prebiotika anwenden. D. h. Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel, die das Darmmilieu verbessern, damit gesunde Bakterien wachsen können. Diese besser aber vor der Pollenzeit anwenden. Gleiches gilt für Probiotika, die das Wachstum bestimmter Stämme anregen und zur Minderung von allergischen Reaktionen beitragen sollten. Einen Versuch ist es wert.

Zwei Wochen mit dem Swiss-QUBE die Kalorienzufuhr reduzieren, entsäuern und entgiften, werden die Stärke der allergischen Reaktionen auch schon lindern. Denn die pflanzliche Basenzufuhr trägt zum Säure-Basen Ausgleich bei und fördert die körpereigene Entgiftung. Denn «Gifte» wie Schwermetalle sind häufig auch allergievermittelnd.

Der totale Schutz vor den Allergenen ist jedoch falsch. Wir sollten (und müssen oft auch) uns den Pollen ruhig aussetzen. Die Betonung liegt auf ruhig! Sehen wir es als eine Art Training. Wenn wir jedoch hektisch reagieren, pustern oder boosten wir auch unser Immunsystem. Panische Gefühle führen zu Stress und das verstärkt allergische Reaktionen.

Wie lange hält eine Pollenallergie an?

Dies ist abhängig auf welche Pollen man allergisch reagiert. Haben die Pollen ihre Samen verloren ist die Konzentration in der Luft entsprechend gering und die meisten Menschen zeigen keine Reaktionen mehr und sind allergiefrei.

Wie bemerkt man eine Pollenallergie?

Meistens hat man in den Augen und in der Nase einen Juckreiz. Die Augen beginnen zu tränen und die Nase zu laufen. Manche Menschen bemerken die Pollenallergie auch mit asthmatischen Beschwerden und oder mit Niessen.

Was hilft gegen eine Pollenallergie?

Gegen eine Pollenallergie hilft häufig bei beginn zu Hause zu bleiben, die Ernährung umzustellen und oder entsprechende Medikamente anzuwenden. In der Regel gehen Pollenallergien mit Störungen der Darmbakterien einher, die durch Aufbau dieser gelindert werden.

Warum bekommt man eine Pollenallergie?

Bei vielen Menschen ist die Zusammensetzung der Darmbakterien gestört oder sie haben chronische Darmschleimhautentzündungen. Beides setzt das Immunsystem ausser Kraft und die Neigung zu Pollenallergien steigt. Auch zu viel Stress begünstigt das Entstehen von Pollenallergien.

Wo und wie kann man Pollenallergien testen?

Um zu wissen welche Pollenallergie man hat sollte man sich testen lassen. Man kann dies mit einem Bluttest machen oder mit einem sogenannten Scratch-Test herausfinden. Beide Tests werden von Ärzten gemacht, ist sicherer.

Wann sollte man eine Pollenallergie testen?

Immer ausserhalb der Pollenallergiezeit und dann wenn man damit einfach nicht kehr klar kommt. Viele Menschen haben Pollenallergien und testen diese nicht, weil sie gut damit leben können. Bei starken Beschwerden muss man testen.

Kommt gut durch den Frühling, möglichst ohne Heuschnupfen.

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Autor


Dr. med. Frank Schulze

„Hier schreibe ich spannende und aktuell relevante Beiträge. Diese basieren auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen sowie aus jahrzehntelanger ärztlicher Tätigkeit. Zur besseren Verständlichkeit habe ich Fachwörter vermieden, dafür aber die Beiträge in einer gewissen Lässigkeit geschrieben.“

Dr. med. Frank Schulze M.Sc.
Ganzheits- und Ernährungsmediziner

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