Selbstheilung – Die heilende Kraft, die in jedem Menschen steckt

Unser Lebensstil, die Schnelligkeit und die alltäglichen privaten und geschäftlichen Herausforderungen haben uns ziemlich weit von uns selbst und unserer Eigenwahrnehmung weggebracht. Wenn wir krank sind, erwarten wir, dass andere uns heilen. Wir sind uns nicht mehr sicher, ob wir uns wirklich auf die Kräfte in uns verlassen können – obwohl unser Körper ein wahrer Meister der Selbstheilung ist.

Was ist Selbstheilung?

Niemand wird die automatisch ablaufenden Heilungsprozesse nach einer kleinen Hautverletzung an der Hand übersehen. Sicher hast du dich schon gefragt, welche Kraft oder welches Konzept dahintersteckt.

Durch Hautpflege, Desinfektion oder regelmässiges Spülen mit Leitungswasser können wir bessere Umstände schaffen, die diesen Prozess begünstigen. Aber die eigentliche Heilung läuft einfach so, ohne unser Zutun, ab.

Prozesse, die sich selbst regulieren

In meiner chirurgischen Tätigkeit sah ich dieses Wunder immer wieder. Die Entfernung der Gallenblase aus dem Leberbett hinterlässt zum Beispiel eine kleine Eindellung in der Leberoberfläche. Dieser «Defekt» wird automatisch geschlossen, so dass man nach einer gewissen Zeit, etwa bei einer Bauchspiegelung, nicht mehr erkennen kann, wo dieses Gallenblasenbett einmal war. Wir Ganzheitsmediziner bezeichnen solche Prozesse, die sich selbstständig regulieren, als «Auto-Regulation».

Wo kommt die «Selbstheilungskraft» her?

Diese Kraft, die wir als Selbstheilungskraft bezeichnen, hat jeder Mensch in sich. Über Jahrmillionen entwickelten sich Ressourcen und Energien in uns, die zu Selbstregulation fähig sind. Wir haben sie quasi geerbt. Sie laufen permanent, kontinuierlich und autonom in uns ab.

Beispiel: Fieber als Ausdruck der Selbstheilungskraft

Dass man Kindern bei Fieberschüben keine Nahrung aufdrängt, ihnen nur genügend gutes Wasser zu trinken gibt, ist bekannt. Die Angst aber, dass Fieber schädigend wirken könnte, ist auch sehr gross. Das richtige Mass zu finden zwischen «Wie lange kann ich mein Kind fiebern lassen» und «Ist dieses Fieber Ausdruck von Auto-Regulation?» ist leider auch mit grossen Ängsten belegt.

Solange das Kind ansprechbar ist, also nicht eingetrübt, sollte es fiebern und mit Wadenwickeln, eventuell mit Ganzkörperwaschungen, begleitet werden. Das körperliche und auch Persönlichkeitswachstum nach einer solchen Fieberzeit kennen wir gut.

Im erwachsenen Alter befördert vielleicht das Unterbewusstsein während dem Fiebern auch unangenehme Botschaften nach oben. Sicher ist, dass der Anstieg der Körpertemperatur unglaubliche Selbstheilung in Gang setzen kann. Meine Erfahrung mit einer gesteuerten Fiebertherapie ist eindrücklich – und dies bei vielen schweren Erkrankungen.

Beispiel: Ernährung zur Selbstheilung

Wir können viele verschiedene Varianten unseres inneren Regulationssystems nutzen. Ein sehr einfacher und wirkungsvoller Zugang funktioniert über die Ernährung. Kalorienreduktion bzw. das wirkliche Hineinfühlen, ob ich Hunger habe? Oder habe ich mir die Essenzeiten einfach stereotyp angewöhnt?  Eine gute Gelegenheit für einen Impuls, um Gewohnheiten zu ändern.

Woher kommt das Konzept zur Selbstheilung?

Hunderttausende Jahre Evolution hat uns Menschen Selbstheilungssysteme beschert, die immer ohne unser Zutun ablaufen. Grundsätzlich führen diese uns in einen gesunden und gut funktionierenden Zustand zurück. Heil- bzw. gesund sein funktioniert nicht linear. Krankheit und Gesundheit wechselt in uns kontinuierlich (Gesundheits-Krankheits-Kontinuum nach A. Antonovsky)

Wie kann man die Heilung aus sich selbst aktivieren?

Selbstheilungskräfte in uns werden durch alle Daseinsebenen andauernd aktiviert. Gesunde Ernährung und Bewegung führen zum Aktivieren der Selbstheilung (Food and Move). Das Erkennen der eigenen Ressourcen und diese zu nutzen ist ein wichtiger Stimulus die Selbstheilung durch Gedanken zu aktivieren (Mind).

Warum funktioniert die Heilung aus sich selbst heraus ?

Wir sind evolutionär perfekt veranlagt. Die beste Methode wie Selbstheilung funktioniert ist das Intervallfasten, so wie mit dem Swiss-QUBE 3-Phasen-Programm. Selbstheilung funktioniert am besten, wenn unser Körper zeitweise in einen Nahrungsmangel-Zustand versetzt wird. Entlastung führt dann zur Entfaltung der Selbstheilungskräfte.

Warum greift Heilung aus sich selbst heraus, wenn die Schulmedizin versagt?

Bei chronischen Erkrankungen versagt die Schulmedizin durchgehend. Hier helfen nur Ursachen-Medizin, die nicht nur Symptome behandelt. Damit Selbstheilung greift, muss man nach dem «Warum» also nach der Ursache der Krankheit fragen. Selbstheilung kann greifen, wenn die individuelle Komplexität verstanden wird.

Wie funktioniert Heilung wirklich?

Die evolutionär ererbte Selbstheilung ist ein Teil der perfekten Schöpfung der Natur. Alles Lebendige, was auf unserem Planeten existiert, trägt in sich ein konstruktives Programm der Selbsterhaltung. Nur der Mensch trägt autodestruktive Denk- und Verhaltensweisen, die meistens dem Mind entspringen.

Der von Stanley Rosenberg als Selbstheilungsnerv bezeichnete Vagus-Nerv hat eine wichtige Funktion.

Selbstheilung ist beispielsweise nur dann möglich, wenn sich unser Körper in einem unbewusst und nicht steuerbaren (vegetativen) Zustand der Ent- und Anspannung befindet. Anspannung ist energetisch verbrauchend, Bereitschaft zur maximalen Leistung. Entspannung ist regenerierend, die Selbstheilung gesteuert durch den Vagus-Nerv.

Wie funktioniert die Selbstheilung der Zellen?

Die kontinuierliche Zellneubildung in unserem Körper schliesst eine normalerweise automatisch ablaufende Reparatur der Zellschäden ein. Dies bezeichnet man als die Selbstheilung der Zellen. Sind die schädigenden «Gifte» (z.B. Umweltgifte) aber nicht entfernt, kann die Zellteilung auch wieder geschädigte Zellen hervorbringen.

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Selbstheilungskraft: Wir fassen noch einmal zusammen

Was ist Selbstheilung?

Unter Selbstheilung versteht man die Fähigkeit des Körpers, Krankheitszustände zu überwinden und aus eigener Kraft wieder gesund zu werden. Diese Erkenntnis hat nichts esoterisches, sondern ist durchaus wissenschaftlich belegt. Ein Beispiel: Eine Wunde am Körper, wie zum Beispiel ein Schnitt im Finger, schliesst sich von alleine – wenn sie nicht daran gehindert wird. Natürlich gibt es Umstände, die eine Wundheilung behindern können, wie beispielsweise Keime oder Stress. Dennoch gibt es einige Faktoren, die eine solche hingegen fördern – wie eine Ruhigstellung und ein gesunder Schlaf.

»Die Zeit heilt alle Wunden« ist nicht ganz verkehrt. Grundsätzlich pendeln wir Menschen ständig zwischen Gesundheit und Krankheit. Zu Letzterer kommt es dann, wenn die Selbstheilungskraft des Körpers überfordert ist – wie zum Beispiel bei Stress, Tumoren oder einem allgemein unguten Lebensstil. In solchen Fällen reichen die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers nicht mehr aus, um wieder gesund zu werden. Eine wichtige Rolle spielen diese aber immer bei der Genesung – ganz gleich, ob es sich um einen Schnupfen oder eine ernsthafte Erkrankung handelt.

Wie Selbstheilung aktivieren?

Die Heilung des Körpers beruht grundsätzlich auf drei Faktoren: Im ersten Schritt geht es um die Diagnose eines Patienten bis hin zur Operation durch einen Arzt. Der zweite Faktor umfasst Medikamente, Therapien und Hilfsmittel. Kurz gesagt: Alles, was ein Patient von einem Arzt bekommt. Der dritte Faktor für eine Heilung liegt in der Selbstheilungskraft des Patienten. Hier ist es wichtig, dass Mediziner einen ganzheitlichen Blick auf die Lebensumstände und die mentale Einstellung eines jeden Patienten werfen. Somit geht es um emotionale Unterstützung, Ermutigung und Motivation, sich gut um sich selbst zu kümmern (zum Beispiel durch Ernährung, Bewegung, Psychotherapie usw.).

Ganz gleich, ob es sich um einen grippalen Infekt oder um den Genesungsprozess nach einer Krebsoperation handelt: Die Selbstheilungskraft des Menschen ist immer ein wichtiger Faktor, wenn es um das Thema Heilung geht. Unser Körper ist darauf programmiert, sich zu heilen – wenn man ihn dabei nicht unterbricht, sondern
im besten Fall sogar dabei unterstützt.

Bleiben Sie gesund.

Ihr Dr. Frank S.

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Autor


Dr. med. Frank Schulze

„Hier schreibe ich spannende und aktuell relevante Beiträge. Diese basieren auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen sowie aus jahrzehntelanger ärztlicher Tätigkeit. Zur besseren Verständlichkeit habe ich Fachwörter vermieden, dafür aber die Beiträge in einer gewissen Lässigkeit geschrieben.“

Dr. med. Frank Schulze M.Sc.
Ganzheits- und Ernährungsmediziner

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